2019 – ein anspruchsvolles Rebjahr

Der drei Plagen der Winzer – Spätfrost, Hagel und Pilzkrankheiten – waren die Herausforderungen dieses Jahres. Mit sorgfältiger Arbeit im Rebberg konnte schlussendlich trotzdem eine schöne Ernte eingebracht werden – mengenmässig unterdurchschnittlich aber in bester Qualität.

Die Witterung

Ein kühler Frühling brachte einen späten Austrieb und hemmte das Wachstum der Reben bis Mitte Mai. Zwei Frostnächte Anfang Mai liessen die Winzer zittern und Erinnerungen an das Frostjahr 2017 aufkommen. In diesem Jahr blieben die Schäden aber glücklicherweise gering, vielleicht auch dank des Einsatztes von Frostkerzen in exponierten Lagen.

Frostbekämpfung in den Reben - Was hilft gegen Frostschäden? - News - SRF
Frostkerzen im Rebberg

Ab der zweiten Hälfte Mai herrschte dann wüchsiges Wetter. Die Reben blühten Mitte Juni bei otimalen Bedingungen. Der drittwärmste Sommer seit Messbeginn 1864 brachte eine rasche Entwicklung der Trauben. Die extrem heissen Temperaturen mit bis zu 37°C im Juli hatten einige Schäden durch Sonnenbrand zur Folge. Am 26. Juli beendete ein starkes Gewitter mit Hagel diese Hitzeperiode. Glücklicherweise blieben die Hagelschäden gering.

Krankheiten und Schädlinge

Der Druck der Pilzkrankheiten war das ganze Jahr über hoch. In den trockenen und heissen Phasen musste vorallem auch dem echten Mehltau viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nur mit rechtzeitigen und konsequenten Pflanzenschutzmassnahmen konnten die Trauben gesund gehalten werden.

Gegen die Kirschessigfliege bewährte sich der Einsatz von Kaolin. Kaolin – auch Porzellanerde genannt – ist ein weisses, fein vermahlenes Gestein, dass die Kirschessigfliege davon abhält, ihre Eier in die reifen Trauben abzulegen. Kaolin ist unlöslich und hat keinerlei Einfluss auf die Weinbereitung, da es sich bei der Gärung im Tank absetzt und mit der Hefe abgeschieden wird.

Die Ernte

Die Ernte begann Mitte September. Die Erntemenge war mit durchschnittlich 625 gr/m2 um 30% geringer als im Vorjahr, aber das Traubengut konnte bei guter Gesundheit, erfreulicher physiologischer Reife und mit hohen Zuckerwerten gelesen werden, ein schöner Abschluss eines herausforderungsreichen Rebjahres.