2020 – Ein kleiner aber feiner Jahrgang

Das Coronajahr 2020 war geprägt von Trockenheit, Hagel und Wespenfrass. Die ersten Sorten waren schon Anfang September erntereif, die übrigen Sorten folgten in ungewöhnlich kurzer Zeit, was im Verbund mit einem grossen Sönderungsaufwand eine sehr intensive Erntezeit zur Folge hatte. Die Ernte war entsprechend mengenmässig klein, aber von hervorragender Qualität. Wir können uns auf einen Spitzenjahrgang 2020 freuen.

Die Witterung

Der Winter war der wärmste seit Messbeginn 1864 mit null Frosttagen und ohne Schnee. Der Frühling bis Mitte Mai war ebenfalls aussergewöhnlich warm und sehr trocken, was vor allem den Junganlagen Probleme bereitete. Entsprechend trieben die Reben sehr früh aus und entwickelten sich zügig. Die ersten Reben begannen bereits Ende Mai zu blühen. Ein Kälteeinbruch und Niederschläge pünktlich zu den Eisheiligen führten zu leichtem Verrieseln. Ein heftiges Gewitter mit Hagel am 26. Juni verursachte erhebliche Schäden (15-40%) an den noch kleinen Beeren.

Der Juli war dann wieder sehr trocken und heiss, wodurch sich die Trauben sehr rasch entwickelten. Der Farbumschlag begann beim Blauburgunder bereits Anfang August. Bereits Anfang September begann die Ernte mit der Sorte Riesling-Sylvaner

Krankheiten und Schädlinge

Infolge der Trockenheit stellten Pilzkrankheiten kein grosses Problem dar. Einzig der wärmeliebende echte Rebenmehltau musste sorgfältig im Auge behalten werden.

Ab Anfang August führte die frühe Reife zu einigen Frassschäden durch Wespen. Im September breiteten sich die Kirschessigfliegen in den Rebbergen aus und befielen auch den sonst eher unempfindlichen Pinot Noir.

Das führte zu einem erheblichen Mehraufwand bei der Lese. Um einwandfreies Traubengut in den Keller zu bringen müssen durch Hagel oder Insekten beschädigte Beeren sorgfältig entfernt werden.

Die Ernte

Die Ernte begann bereits Anfang September mit der Sorte Riesling-Sylvaner. Es war eine sehr intensive Zeit, da die verschiedenen Rebsorten ungewöhnlich rasch aufeinander ausreiften. Wegen der Schadinsekten war es wichtig, die reifen Trauben so rasch wie möglich in den Keller zu bringen.

Die Lese war bereits Ende September grösstenteils abgeschlossen. Mit durchschnittlich 557 gr/m2 war die Menge nochmals deutlich kleiner als im Vorjahr. Die Qualität der Trauben aber war äusserst erfreulich. 104°Oe als Durchschnitt beim Pinot Noir in Muttenz sind ein Spitzenwert. Der Wein des Jahres 2020 wird zu einem hervorragenden Jahrgang heranreifen.