2023 – gegen Ende wurde es hektisch

Ein insgesamt günstiges Weinjahr wurde am Ende noch anspruchsvoll und verlangte von allen viel Einsatz und Flexibilität.

Weinlese

Die Witterung

Die Schweiz erlebte einen der mildesten Winter seit Messbeginn 1864. Der Frühling war von den Temperaturen her normal, insgesamt aber deutlich zu trocken. Während der Blüte herrschten ideale Bedingungen, was zu einem grossen Behang mit ungewöhnlich schweren Trauben führte. Der Sommer war geprägt durch die vielen durchziehenden Gewitter, einmal mehr wurden wir aber in Muttenz von grösseren Hagelschäden verschont.

Der September war der wärmste je gemessene in der Schweiz. In unserer Region gab es 21 «Sommertage», an denen mehr als 25 Grad gemessen wurden, davon war es an zehn Tagen wärmer als 30 Grad! Entsprechend schnell reiften die Trauben sodass rasch geerntet werden müsste.

Krankheiten und Schädlinge

Es war insgesamt ein eher trockenes Rebjahr mit einer günstigen Witterung, So hatten wir in diesem Jahr wenig Probleme mit dem falschen Mehltau, normalerweise unser Hauptproblem. Dieser braucht für eine Infektion länger anhaltende Blattnässe. Die zweite wichtige Krankheit, er echte Mehltau, fand in diesem Jahr ideale Verhälnisse vor. Dieser Pilz braucht vorallem hohe Temperaturen und nur eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Er ist für die Winzer in südlichen Ländern in der Regel das Hauptproblem. Auch bei uns traten im Spätsommer vereinzelt Infektionen auf, die zu einem gewissen Ernteausfall führten.

Die Ernte

Das besondere an diesem Jahr waren die ungewöhnlich grossen Trauben. Als Folge gab es einige Schäden durch aufgeplatzte Beeren mit nachfolgender Essigfäule. Das erforderte beim Ernten ein sorgfältiges Söndern des Traubengutes.

Dank des doch insgesamt günstigen Wetters durften wir eine grosse Ernte einbringen. Wer rechtzeitig den Behang durch halbieren der zu grossen Trauben reduziert hatte, durfte sich auch über eine einwandfreie Qualität freuen.

Die ganze Ernte wurde innerhalb weniger als zwei Wochen eingebracht. Die Erntezeitpunkte der verschiedenen Traubensorten rücken immer näher zusammen. Das ist insbesondere für die Kellermeister eine Herausforderung, sie müssen in immer kürzerer Zeit die ganzen Erntemengen verarbeiten können.